Diskrete Transformation. Die Relevanz des Bildes in der Transformation der gebauten Umwelt am Beispiel der Abschaffung des Single-Family-Zonings in Minneapolis MN
Fabian Diem, 2024

Das Single-Family-Home ist seit der Nachkriegszeit zu einem Symbol für Wohlstand und westlichen Lebensstil geworden, indem es als stark idealisiertes und gesellschaftlich aufgeladenes Bild fungiert. Das Single-Family-Zoning – eine Regelung der Flächennutzung die pro Parzelle nur eine Wohneinheit erlaubt – ist in den Vereinigten Staaten seit über einem Jahrhundert weit verbreitet und wird als zentraler Faktor für gesellschaftliche Segregation betrachtet. Im Jahr 2019 wurde Minneapolis die erste Grossstadt in den USA, die diese Zonierung stadtweit abschaffte. Ziel dieser Massnahme war es, die urbane Verdichtung zu fördern und die gesellschaftliche Diversifizierung voranzutreiben und die eigene Geschichte der Segregation aufzuarbeiten. Dieser Wandel bringt jedoch auch Ängste und Konflikte mit sich, die oft in Zusammenhang mit der visuellen Transformation von Nachbarschaften und der gebauten Umwelt stehen. Das Beispiel Minneapolis verdeutlicht die Relevanz von Bildern in der Transformation der gebauten Umwelt. Die Arbeit untersucht die Ursprünge und Wechselbeziehungen zwischen visuellen Narrativen und der gebauten Umwelt sowie deren Einfluss auf politische Prozesse und die öffentliche Akzeptanz von Stadterneuerungsinitiativen.