Das Curriculum der gta Weiterbildung
Die Lehre im DAS und im MAS in Geschichte und Theorie der Architektur verbindet wissenschaftliche Theorie mit diskursiver Praxis. Seminare, Arbeiten und die Studienreise eröffnen vielfältige Zugänge zur Auseinandersetzung mit Architektur und Stadt.
Die Lehre der gta Weiterbildung basiert auf einem dialogischen, forschungsnahen Lernsetting. Dieses ist durch das Ineinandergreifen von Analyse, Diskussion und schriftlicher Reflexion einmalig. Das Currriculum ist so aufgebaut, dass durch kleine Gruppen und kontinuierliches Peer-Learning differenziertes Denken und präzises Schreiben gefördert werden. Dies geschieht in einem direkten Austausch mit der Wissenschaft, aus der unterschiedliche Positionen vorgestellt werden. Gastvortragende sowie Kooperationen mit dem Institut gta, dem Archiv gta sowie mit externen Partner:innen – etwa aus der Architekturpublizistik – und Exkursionen erweitern den Horizont und verankern die Lehre in aktuellen fachlichen Debatten.
Die Lehrveranstaltungen der gta Weiterbildung finden generell in Präsenz statt.
Seminar
1., 2. und 3. Semester (3. Semester nur MAS)
Den inhaltlich-thematischen Kern der gta Weiterbildung bildet die Seminarveranstaltung «Architektur und Stadt». In der gemeinsamen Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte setzen sich die Teilnehmenden mit historischen, theoretischen und zeitgenössischen Fragestellungen auseinander. Die Seminare bieten Raum, Argumente zu prüfen, Positionen zu schärfen und unterschiedliche methodische Zugänge kennenzulernen. Im Zusammenspiel von kritischer Analyse, dialogischem Lernen und präziser Textarbeit entsteht jene dichte Auseinandersetzung, die den wissenschaftlichen Charakter der gta Weiterbildung prägt.
Aushandlungsprozesse: Die Stadt zwischen Hindernis und Möglichkeitsraum
Seminar Herbstsemester 2025
Wie verändern Ideologien, Interessen und Praktiken das urbane Gefüge, wenn bestehende Stadtstrukturen neu gelesen, überschrieben oder verdichtet werden? Das Seminar folgt André Corboz’ Betrachtungen zur «Wiedergründung» und untersucht anhand aktueller Beispiele – unter anderem in Zürich Schwamendingen – die politischen, räumlichen und kulturellen Kräfte, die kombiniert auf urbane Transformation einwirken.
Methodenworkshops
1. und 2. Semester
Die Workshops «Methoden des wissenschaftlichen Schreibens» führen systematisch in die Grundlagen geisteswissenschaftlichen Arbeitens ein. In interaktiven Übungen lernen Studierende Recherche, Quellenkritik, Argumentationslogik, Textstruktur und wissenschaftliche Schreibprozesse. Dabei werden sie auch mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Methoden konfrontiert. Sie arbeiten an Zwischenständen ihrer Arbeiten und erhalten differenziertes Feedback von Dozierenden und Peers. Der Workshop schafft damit die methodische Grundlage für die Analyse und Interpretation architektur- und stadtbezogener Fragestellungen in beiden Programmen.
Studienreise
1. und 3. Semester (3. Semester nur MAS)
Die Studienreise ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit Architektur und Stadt im direkten räumlichen Kontext. Durch Beobachtung, Diskussion und Dokumentation werden historische und zeitgenössische Entwicklungen nachvollziehbar, die im Seminar theoretisch verhandelt werden. Vor Ort eröffnen sich neue Perspektiven auf urbane Transformationen, Materialität und räumliche Praxis. Die Studienreise fördert zugleich die Kohärenz der Gruppe und bildet einen zentralen Bestandteil der gemeinsamen Lernkultur.
Überschreibung und Ineinandergreifen in einer unfertigen Stadtlandschaft
Studienreise 2025 – Neapel
Die Studienreise führte 2025 nach Neapel, eine Stadt, die durch kontinuierliche Überschreibungen und räumliche Brüche geprägt ist. Anhand zentraler Bauten vom Barock bis zur Moderne untersuchten die Teilnehmenden, wie sich Geschichte, Macht und Infrastruktur in einer vielschichtigen, unfertigen Stadtlandschaft immer wieder neu verschränken.
Hausarbeiten
1. und 2. Semester
Die Hausarbeiten sind das zentrale schriftliche Format des ersten Jahres der gta Weiterbildung. Sie entstehen aus den Seminaren heraus, in denen Teilnehmende eigene Fragestellungen entwickeln und methodisch schärfen. Die Arbeiten verbinden sorgfältige Recherche, Quellenanalyse und theoretische Einordnung mit präziser Argumentation und klarer Sprache. Durch Dozierende und Peer-Feedback begleitet, bezwecken sie die eigenständige Erarbeitung eines Themas. Zudem können sie für die Vorbereitung einer Masterarbeit im MAS GTA ETH dienen, indem diese thematisch in der Hausarbeit vorbereitet wird.
Masterarbeit
3. und 4. Semester (nur MAS)
Die Masterarbeit bildet den Abschluss des MAS ETH GTA. Sie ist eine eigenständige wissenschaftliche Untersuchung zu einem selbst entwickelten Thema der Architektur- oder Stadtforschung. Aufbauend auf den im DAS und im MAS vermittelten Methoden entwickeln die Studierenden ihre Fragestellung, recherchieren Quellen, kontextualisieren Literatur und formulieren ein eigenes Argument. Die Arbeit profitiert von der individuellen Betreuung am Institut gta und ermöglicht eine präzise, theoretisch fundierte Auseinandersetzung.