Exkursionen
Einmal im Jahr begibt sich der MAS GTA auf eine Studienreise, deren Inhalt jeweils in Zusammenhang mit dem aktuellen Seminarthema steht.

Seminarwoche – Exkursion – (056-0107)
Veranstalter: MAS ETH GTA
Dozierende: Dr. André Bideau
Zeit: 14.–18. November 2024
Ort: Bordeaux
Das Stadtbild ist oft auch Botschafter eines politischen Willens. Auf die Handelsstadt Bordeaux oder die Kleinstadt Richelieu trifft dies zweifellos zu. Beide wurden in gänzlich unterschiedlichen Massstäben im Abstand eines guten Jahrhunderts grundlegend modernisiert oder neu angelegt. Sowohl in Bordeaux als auch in Richelieu hat ein planerischer Kraftakt eine neue kollektive Form für eine städtische Gemeinschaft zur Folge. Aus dem einen Fall resultiert die von Kaufleuten gewollte und von der Monarchie gestützte Modernisierung einer mittelterlichen Stadt. Im anderen Fall kommt es zur Neugründung einer Residenzstadt, ausgehend von den Repräsentationsbedürfnissen eines Politikers, der einen Status-konformen Adelssitz für sich fordert. Somit sind beide Projekte mit einer Zurschaustellung von Macht verbunden, die wiederum in den kollektiven Massstab einer Stadtform gegossen wird. Solch idealisierte Dispositive finden sich nicht nur im Ancien Régime. In Bordeaux und seiner Agglomeration kommen sie unter den Vorzeichen der architektonisch-städtebaulichen Moderne im 20. Jahrhundert erneut zum Ausdruck.
Konzept: André Bideau
Recherche, Gestaltung, Redaktion: Marlon Brownsword

Seminarwoche – Exkursion – (056-0107)
Veranstalter: MAS ETH GTA
Dozierende: Dr. André Bideau, Dr. Susanne Schindler, Dr. Lukas Held
Zeit: 11.–15. März 2024
Ort: Mailand
Mailand ist im März 2024 Ziel und Fokus der Exkursion des MAS GTA.Es bietet eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten an unser Semesterthemader Interdependenzen. Sowohl als Zentrum der Renaissance als auchder Moderne hat diese Stadt vorgeführt, in welch unterschiedlichenpolitischen Kontexten künstlerische und architektonische Programmeineinandergreifen können. In Mailand haben sich Architektur- undKunstschaffende immer wieder radikalen Themen widmen können,sei dies dank kirchlicher oder staatlicher Protektion oder, vor allem imzwanzigsten Jahrhundert, dank mäzenatisch-unternehmerischer Förderung.In diesen Auftragsverhältnissen manifestiert sich jeweils Macht,die unterschiedliche Öffentlichkeiten ansprechen will.
Konzept: André Bideau
Organisation: André Bideau, Lukas Held, Ariana Pradal
Recherche, Gestaltung, Redaktion: Marlon Brownsword

Seminarwoche – Exkursion – (056-0107)
Veranstalter: MAS
Dozierende: Dr. André Bideau, Dr. Susanne Schindler, Marie-Anne Lerjen
Zeit: 15.–20. Mai 2023
Ort: Kassel
Lucius und Annemarie Burckhardt entwickelten mit ihren Studierenden in den 1980er Jahren in Kassel die Spaziergangswissenschaft. Bereits im 18. Jahrhundert liessen sich die Landgrafen in Kassel Gehweg-Choreografien in riesigen Parkanlagen anlegen. Beim Wiederaufbau der zerstörten Kasseler Innenstadt nach dem 2. Weltkrieg entstand eine der ersten Fussgängerzonen in Deutschland.
Studienreise mit Fokus auf Gehen als methodisches Werkzeug für die Erkundung, das Schreiben und die Vermittlung von Architekturgeschichte. Auseinandersetzung mit dem Spazieren als kritischem Zugang zu Stadt- und Landschaftsräumen.
Konzept, Organisation: Marie-Anne Lerjen
Redaktion, Gestaltung: Marlon Brownsword

Seminarwoche -Exkursion- (056-0107)
Veranstalter: MAS
Dozierende: Dr. André Bideau, Dr. Susanne Schindler, Marie-Anne Lerjen
Zeit: Mai 2022
Unsere Reise streift historische Räume, Wendepunkte und Wunden zwischen Metz und Lille. Darunter finden sich Hinterlassenschaften der Industrialisierung oder Spuren der Transformation des europäischen Nationalstaats. Daher werden wir immer wieder das Territorium thematisieren, in das Architekturen eingeschrieben sind oder dem sie wiederum repräsentative Form verleihen. An Nordfrankreich interessiert uns besonders die Grenzregion, in der europäische Geschichte verhandelt worden ist. In diesem Territorium bilden sich Machtsphären ab, es spiegeln sich Dispositive, die Boden organisieren. Wiederholt übernimmt dabei Architektur eine mediale Rolle: sie repräsentiert.

Seminarwoche -Exkursion- (056-0106)
Veranstalter: MAS ETH GTA
Dozierende: Dr. Susanne Schindler, Marie-Anne Lerjen
Zeit: 03.06.2021 - 06.06.2021
Übersicht Thema und Leitfragen der Seminarreise
Baumwolle. Eine Architekturgeschichte der Globalisierung im 19. Jahrhundert
Die Wirtschaftsgeschichte hilft zu erklären, warum sich Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt verändert; Stadt- und Architekturgeschichte erklären hingegen, wie das an einem bestimmten Ort geschieht.
Die Gestalt der Institution. Eine Architekturgeschichte der Globalisierung im 20. Jahrhundert
Das Seminar betrachtet die europäische Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der Institutionen, welche ArchitektInnen und PlanerInnen gründeten, gestalteten und benutzten, um sich den Herausforderungen neuer Formen der Globalisierung zu stellen.
Programm
Tag 1, Do. 03.06. Glarus
Industrialisierung und Kriegskapitalismus im 19. Jahrhundert
Textilindustrie Glarus und ihre globalen Verstrickungen
Gegenstand: Fabriken, Arbeiterwohnungen und Fabrikantenvillen
Tag 2, Fr. 04.06. Zürich
Industrialisierung und Kriegskapitalismus im 19. und 20. Jahrhundert Transportversicherungsgesellschaften und Kreditinstitute
Gegenstand: Botanische Gärten
Tag 3, Sa. 05.06. Berner Oberland
Staatliche und nicht-staatlichen Institutionen in der Architektur und Planung des 20. Jahrhunderts
Bewegungen und Behörden: Heimat-, Umweltschutz und Denkmalpflege
Gegenstand: Oberwil im Simmental und sein Ortsbild
Tag 4, So. 06.06. Zürich
Institution Kultur: Zivilgesellschaft als Hegemonie
Gleichheit, Gemeinnützigkeit und Critical Care in der Architektur des 21. Jahrhunderts
Gegenstand: Zentrum Architektur Zürich (ZAZ)

Seminarwoche - Exkursion (056-0106)
Veranstalter: MAS
Dozierende: Dr. Anne Kockelkorn, Dr. Susanne Schindler
Zeit: 3.–7. Februar 2020
Während der fünf Tage ist unser Ziel, Jerusalem durch die Perspektive seiner Finanzierung zu verstehen. Wer bezahlte in den letzten tausend Jahren die Gebäude und Infrastrukturen der Heiligen Stadt—und mit welcher Absicht? Wie wirkten sich diese Finanzinstrument auf Stadt- und Architekturproduktion aus? Wie können über die gegenseitige Beziehung zwischen den Abstraktionen von Finanzierung und der Materialität von Architektur reflektieren? Das Programm beinhaltet u.a. die christlichen Beiträge (Zehnte) und islamischen Stiftungen (Waqf), welche die Monumente der Altstadt möglich machten; die Philanthropie, die zum Bau der Nationalinstitutionen Knesset, Oberster Gerichtshof und Nationalbibliothek beitrug; und die globalen Finanzströme und neue Kreditmodelle , die sowohl im israelischen West-Jerusalem als auch in der palästinensischen West Bank Einkaufszentren und Eigentumswohnungen entstehen lässt.